Dialyse aktuell 2019; 23(02): 70-76
DOI: 10.1055/a-0828-3410
Schwerpunkt | Dialyse
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zitratbasierte Antikoagulation

Eine Alternative für die intermittierende Dialysetherapie?
Markus Tölle
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Publication Date:
14 March 2019 (online)

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ZUSAMMENFASSUNG

Seit Beginn der Durchführung von extrakorporalen Verfahren stellt sich die Frage nach einer adäquaten Antikoagulation. In Deutschland wird diese im Rahmen der Dialysetherapie überwiegend systemisch mit unfraktionierten oder mit niedermolekularen Heparinen durchgeführt. Es ist zu bedenken, dass viele der Dialysepatienten aufgrund von Komorbiditäten unterschiedliche Antikoagulanzien einnehmen, unter denen bereits das Blutungsrisiko deutlich ansteigt. Darüber hinaus besteht ein breites Nebenwirkungsprofil im Rahmen der Heparintherapie. Eine regionale Antikoagulation ausschließlich im extrakorporalen Kreislauf ohne systemische Beeinflussung des Gerinnungssystems wäre daher wünschenswert. Hier wird die Nutzung von Zitrat im Rahmen kontinuierlicher Nierenersatzverfahren bereits als Standard empfohlen. Im Bereich der intermittierenden Nierenersatzverfahren ist der Stellenwert von Zitrat nicht im gleichen Maße etabliert, was u. a. an der technischen Ausstattung der derzeitigen Dialysemaschinen liegt. Dennoch gibt es verschiedene Möglichkeiten der zitratbasierten regionalen Antikoagulation im extrakorporalen Kreislauf, die in diesem Beitrag zusammenfassend dargestellt werden.